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Glukose-Keton-Index (1)  ·  06. März 2019

Der Glukose-Keton-Index (GKI) - ein Tool für die therapeutische ketogene Ernährung.

Ich fing mit der ketogenen Ernährung an, um meine Autoimmunerkrankung, rheumatoide Arthritis, ohne Medikamente unter Kontrolle zu bringen. Ich probierte diese Ernährung schon zwei Mal ohne Erfolg aus, bevor es beim dritten Mal klappte. Die Symptome, Rötung, Schwellungen und Schmerz, waren innerhalb von rund drei Wochen deutlich reduziert – als hätte ich eine magische Pille geschluckt. Ich hielt die Ernährung bei und die Symptome verbesserten sich weiter. Etwas blieb jedoch zurück – leichte Schmerzen und Steifheit in den Morgenstunden. 

 

Um das Problem zu lösen, recherchierte ich das Netz nach anderen Anwendungen der ketogenen Ernährung, und stieß auf die Arbeit von T. Seyfried (1). Er und seine Arbeitsgruppe nutzten eine hypokalorische Form der Keto, um Krebs zu behandeln. Die Gruppe untersuchte die Ratio von Blutglukose (BG) zu beta-Hydroxybutyrat (Keton) in Zusammenhang mit dem Wachstum von Tumoren. Sie stellte fest, dass die Behandlung mit der Keto am wirksamsten war, wenn das Verhältnis von Blutglukose und Ketonen bei 1 oder drunter lag. Sie nannten diese Ratio den Glukose-Keton-Index (GKI, 2). 

 

Der GKI wird berechnet aus der Blutglukose in mM geteilt durch den Blutketonwert in mM. Um den Blutzucker aus mg/dl in mM umzurechnen wird dieser durch 18,04 geteilt. 

 


Abb. 1 Berechnung des Glukose-Keton-Index (GKI). Die gemessene Blutglukose muss in mM vorliegen. Dazu wird die mg/dl Angabe durch 18,04 geteilt. 

(In "Fettstark" habe ich auf Seite 21 in Abbildung 1 die Umrechnung falsch angegeben.)


Ich nutzte den GKI, um meine Keto zu justieren, ohne zu wissen ob mir die Umstellung etwas bringen würde. Es war ein Schuss ins Blaue. Meine Werkzeuge waren ein Glukometer, der auch Ketone misst und ein Taschenrechner. Zu meiner Überraschung war mein GKI zu dem Zeitpunkt rund 10: Meine BG lag bei 5-5,5 mM (90-100 mg/dl) und meine Blutketone bei rund 0.5 mM. GKI = 10-11. 

 

Um diese Werte zu verbessern, verfolgte ich folgende Strategien: 

• ich reduzierte das Protein von 1,2-1,4 g/kg auf 0,8-1,0 g/kg Körpergewicht,

• fügte Kraftsport und High-intensiy-interval-training (HIIT) hinzu, 

• trank keine Fleischbrühe mehr, weil diese meine BG erhöhte. Brühe enthält viel Kollagen aus Sehen und Bindegewebe. Der Hauptanteil besteht aus Glycin, Alanin und Prolin, die ausgesprochen glukoneogen sind. Der Körper wandelt einen Überschuss in Glukose um. 

 

Die Umstellung auf weniger Protein war eine Herausforderung und die Muckibude anfangs eine Plage. Aber es klappte und nach rund zehn Tagen stabilisierte sich die BG auf 65 bis 80 mg/dl und der Ketonwert nahm bis auf 4 mM zu. Mein GKI lag jetzt zwischen 1,2-1,7. Ab jetzt verbesserten sich die restlichen Symptome rapide und im Laufe der nächsten Monate verschwanden die letzten Schmerzen. (Bevor der Keto hatte ich Schwierigkeiten eine Flasche zu öffnen oder Salat zu schneiden. Jetzt schaffe ich 8kg Bizeps curls ohne Schmerzen und Medikamente. Ich weiß, das ist nicht viel, aber für eine Rheumatikerin ist es paradiesisch. )

 

Der GKI war mir eine großartige Hilfe um die therapeutisch-ketogenen Ernährung umzusetzen. Anfangs überprüfte ich den GKI regelmäßig, inzwischen aber nur noch sporadisch. Manchen wird das obsessiv erscheinen, doch im Angesicht einer Krankheit, die einem das Leben zu Hölle macht, scheint mir der GKI als die vernünftigere Alternative. 


Quelleneangaben

 

1: Seyfried TN, Mukherjee P. Targeting energy metabolism in brain cancer: review and hypothesis. Nutr Metab (Lond). 2005 Oct 21;2:30.

 

2: Meidenbauer JJ, Mukherjee P, Seyfried TN. The glucose ketone index calculator:

a simple tool to monitor therapeutic efficacy for metabolic management of brain

cancer. Nutr Metab (Lond). 2015 Mar 11;12:12.

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